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Psychische Erkrankungen

Ist eine Psychotherapie für mich das Richtige? Über diese Frage zerbrechen sich viele Menschen lange den Kopf, bevor sie Kontakt zu einer Therapeutin oder einem Therapeuten aufnehmen. Eine Empfehlung aus fachlicher Sicht kann man hierzu in der Regel erst nach einem persönlichen Gespräch geben. Der folgende Text informiert über drei Probleme, die Patientinnen und Patienten immer wieder in die Psychotherapie führen: Depression, Ängste und Konflikte mit Mitmenschen. Außerdem wird genauer auf mein Behandlungsangebot eingegangen. 

Depression, Burnout, Motivationsprobleme

Viele Ratsuchende wenden sich aufgrund depressiver Beschwerden an Therapeut/innen. Für die Depression ist kennzeichnend, dass man unter Traurigkeit leidet, einem nichts mehr Spaß macht und man sich kaum zu Dingen motivieren kann. Auch das Selbstwertgefühl ist meist beeinträchtigt. Man sieht mutlos in die Zukunft, leidet unter Schlafstörungen oder ist gereizt.

Der häufig gebrauchte Begriff Burnout scheint das Erleben vieler Menschen widerzuspiegeln, ist aber keine offizielle Diagnose. Meist werden damit depressive und verwandte Beschwerden umschrieben.

Ein weiteres angrenzendes Problem ist das ständige Aufschieben von Verpflichtungen. Experten sprechen von Prokrastination.

Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an einer Depression zu erkranken, liegt für Frauen bei bis zu 26% und für Männer bei bis zu 16%*.

Verhaltenstherapeut/innen haben für depressive Erkrankungen eine Reihe von Behandlungsstrategien entwickelt, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Besonders wichtig ist hierbei, daran zu arbeiten, aus der depressiven Lähmung herauszukommen. Antriebslosigkeit führt uns schnell in eine Falle, in der wir mit unseren Grübeleien und unserer Mutlosigkeit gefangen sind. Ohne therapeutische Hilfe ist es für depressive Patient/innen oft nicht möglich, aus dieser Falle auszubrechen. Neben der allmählichen Aufnahme neuer Aktivitäten spielt auch die Hinterfragung von belastenden Gedanken eine große Rolle.

 

Ängste

Ein weiterer häufiger Grund für die Aufnahme einer Psychotherapie sind Angststörungen. Extreme Schüchternheit und wie aus heiterem Himmel einsetzende Panikattacken sind besonders häufige Klagen.

Ein Referat an der Uni halten, bei einer Dienstbesprechung etwas sagen oder auf einer Party ein Gespräch beginnen – für sozial ängstliche Menschen können solche Situationen sehr schwierig sein. Sie befürchten, sich zu blamieren, z.B. da sie rot werden oder ihre Stimme zittert. Außerdem glauben sie häufig, deswegen von anderen abgelehnt und z.B. als „peinlich“ oder „komisch“ wahrgenommen zu werden. In einigen Fällen kann dieses Problem in die soziale Isolation führen. Experten sprechen hier von sozialer Phobie oder ängstlicher (vermeidender) Persönlichkeitsstörung.

Während soziale Ängste nur beim Kontakt mit anderen Menschen auftreten, setzen Panikattacken scheinbar ohne ersichtlichen Grund ein. Meist werden sie von Herzklopfen, Schwindelgefühlen, Atemnot, Schwitzen oder ähnlichen körperlichen Symptomen begleitet. Häufig befürchtet man dann, einen Herzinfarkt zu erleiden oder verrückt zu werden. Vielleicht ruft man einen Krankenwagen. Für die Symptome lassen sich aber anschließend keine körperlichen Ursachen feststellen.

Neben sozialen Ängsten und Panikattacken führen häufig auch verschiedene andere Angststörungen zur Aufnahme einer Psychotherapie.

Gerade in der Behandlung von Ängsten blickt die Verhaltenstherapie auf eine wissenschaftliche Erfolgsgeschichte zurück. In der Therapie erarbeitet man zunächst ein grundlegendes Verständnis dafür, wie die Ängste entstanden sind und weshalb sie immer weiter auftreten. Man beschäftigt sich mit dem eigenen Verhalten in der Angstsituation und überlegt, was bisher hilfreich war und was die Ängste eher verschlimmert hat. Im Rahmen zahlreicher Verhaltensexperimente arbeitet man dann Schritt für Schritt daran, seine Ängste zu überwinden. Die Therapie kann zum Teil anstrengend für den Patienten sein, bietet aber gute Chancen auf ein deutliches Nachlassen der Ängste.

 

Konflikte mit Mitmenschen

Konflikte mit Mitmenschen sind keine offizielle Diagnose, spielen aber in viele psychische Probleme hinein. Hierbei kann es darum gehen, sich ungerecht von Kollegen oder Vorgesetzten behandelt zu fühlen, Opfer von Mobbing zu sein oder sich nach einem „Zusammenstoß“ mit anderen enttäuscht zurückzuziehen. Vielleicht befürchtet man auch, bei der Arbeit durch unverzeihliche Fehler aufzufallen.

Auch in der Partnerschaft oder Kindererziehung können Probleme überhand nehmen. Vielleicht entzünden sich häufig eskalierende Streitereien. Der Partner oder das Kind leidet vielleicht selbst an einer Störung, und man steht dieser Situation hilflos gegenüber. Beziehungsprobleme, Trennung und Scheidung führen häufig ihrerseits in eine Lebenskrise.

Wie kann die Psychotherapie bei Problemen mit anderen helfen? In der Regel werden sich Therapeut und Patient die schwierigen Situationen zunächst detailliert ansehen. Wir werden herauszufinden versuchen, was genau in diesen schief läuft. Wenn wir das Problem genauer verstanden haben, werden wir gemeinsam Lösungen dafür erarbeiten.

Vielleicht werden wir uns z.B. damit auseinandersetzen, wie man mit anderen über Konflikte reden kann. Dies bezeichnet man als Kommunikations- oder soziales Kompetenztraining. Einerseits kann man zusammentragen und diskutieren, welches Verhalten in einer bestimmten Situation günstig ist. Andererseits kann man dies auch konkret ausprobieren – etwa als Rollenspiel mit dem Therapeuten oder als Hausaufgabe mit den eigenen Bezugspersonen. 

Außerdem existieren diverse andere therapeutische Herangehensweisen, die bei Konflikten mit Mitmenschen hilfreich sein können.

 

Welche Erkrankungen behandeln Sie?

Als Psychologischer Psychotherapeut bin ich prinzipiell für die Behandlung aller psychischen Störungen im Erwachsenenalter ausgebildet. Neben Depression und Angststörungen gehören hierzu unter anderem Zwangsstörungen, Anpassungsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Somatisierungsstörungen und Persönlichkeitsstörungen wie z.B. die narzisstische oder die Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Einige Krankheitsbilder eignen sich besonders gut für die ambulante Psychotherapie wie ich sie anbiete. Und andere Störungen bedürfen eher anderer Hilfsangebote (z.B. psychiatrische Behandlung). Nicht selten ist auch eine Kooperation zwischen unterschiedlichen Behandlern sinnvoll. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Psychotherapie für Sie das Richtige ist, suchen Sie mich gerne für ein Erstgespräch auf, in dem wir diese Frage näher besprechen können.

 



* Quelle: Hautzinger, M. (2009): Depression, S. 126. In: Margraf, J. und Schneider, S. (Hrsg.): Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 2: Störungen im Erwachsenenalter. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.

 

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Dr. Marcus Khalil | Psychologe und Psychotherapeut in Bremen und Sottrum